Internationales Aktionsprogramm für erneuerbare Energien umfasst 200
Maßnahmen
2. Juli 2004. Das weltweite Aktionsprogramm ist ein wesentlicher
Erfolg der Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien -
renewables 2004 -, die im Juni in Bonn stattgefunden hat. Dem Aufruf
der Bundesregierung sind zahlreiche Regierungen, internationale
Organisationen, Finanzierungsinstitutionen, Unternehmen, Verbände
und Nichtregierungsorganisationen gefolgt. Sie haben damit ihre
Bereitschaft untermauert, erneuerbare Energien durch Aktionen und
freiwillige Verpflichtungen in den nächsten Jahren zu fördern. Das
Aktionsprogramm umfasst nunmehr rund 200 konkrete Beiträge aus aller
Welt.
„Das zeigt die Attraktivität des Internationalen Aktionsprogramms“,
betonte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul.
„Noch nach Abschluss der Konferenz sind zahlreiche neue Beiträge
hinzugekommen. Damit demonstrieren Regierungen,
Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen, dass sie alle an der
globalen Energiewende mitarbeiten wollen. So kann nachhaltige
Armutsbekämpfung zu unser aller Nutzen gelingen.“
Bundesumweltminister Jürgen Trittin: „Nägel mit Köpfen machen, das
war der innovative Ansatz der renewables 2004. Die vielen, sehr
konkreten Beiträge des Aktionsprogramms mobilisieren Investitionen
in Milliardenhöhe, um weltweit mehr Energie aus Wind, Sonne,
Biomasse und Erdwärme zu gewinnen. Ziel ist ein Energiesystem, das
Klimaschutz und Entwicklungschancen gleichermaßen in den Mittelpunkt
rückt.“
Als zentralen deutschen Beitrag zum Aktionsprogramm hat
Bundeskanzler Gerhard Schröder die Einrichtung eines Sonderfonds für
erneuerbare Energien und Energieeffizienz angekündigt. Mit einem
Volumen bis zu 500 Mio. Euro (zusätzlich zu den in Johannesburg 2002
zugesagten 1 Mrd. Euro für erneuerbare Energien und Energieeffizienz)
sollen ab 2005 über fünf Jahre zinsverbilligte Darlehen für
Investitionen in Entwicklungsländern vergeben werden. Außerdem hat
Deutschland die weitere Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien
an der Stromerzeugung auf 20 Prozent bis 2020 durch das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in das Aktionsprogramm eingebracht.
Weitere wichtige Aktionen umfassen z.B. die Zusage des
Umweltfinanzierungsfonds „Global Environment Facility“ (GEF), den
Ausbau erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern jährlich mit 100
Mio. USD zu unterstützen - wodurch jährliche Gesamtinvestitionen von
500 bis 600 Mio. USD ermöglicht werden - sowie Ausbauziele für
erneuerbare Energien: Insgesamt haben über 20 Staaten solche Ziele
benannt, von denen das Ausbauziel Chinas, bis 2010 zehn Prozent der
Stromerzeugung aus Sonne, Wind und kleiner Wasserkraft zu gewinnen,
zu den ambitioniertesten gehört.
Vom 1. bis 4. Juni 2004 fand in Bonn die Internationale Konferenz
für Erneuerbare Energien - renewables 2004 - statt. Mit insgesamt
3.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 154 Ländern, 30
internationalen Organisationen sowie verschiedenen Interessengruppen
traf die Konferenz auf ein außerordentlich großes Interesse.
Eine Übersicht aller Aktionen sowie das gesamte Internationale
Aktionsprogramm sind abrufbar unter
www.renewables2004.de/en/2004/outcome_actionprogramme.asp.