Internationale Konferenz für erneuerbare Energien eröffnet1. Juni 2004.
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Bundesumweltminister
Jürgen Trittin haben heute die Internationale Konferenz für erneuerbare Energien
in Bonn eröffnet. Bis zum 4. Juni werden sich dort - auf Einladung von
Bundeskanzler Gerhard Schröder - mehr als 130 Ministerinnen und Minister und 154
Delegationen auf Ziele zum weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien verständigen.
Auch zahlreiche nationale und internationale Unternehmen,
Nichtregierungsorganisationen und multilaterale Organisationen wie die Weltbank
und die UN-Organisation für Umwelt (UNEP) sind hochrangig vertreten.
„Die gestiegenen Ölpreise zeigen: es ist höchste Zeit für eine Energiewende“, sagte Wieczorek-Zeul bei der Eröffnung. „Diese Energiewende kann aber nur
gelingen, wenn sie global ist. Denn wegen der Emissionen und des Wettlaufs um
knappe fossile Ressourcen gibt es für alle Menschen auf diesem Globus - egal ob
hier bei uns oder in China, Kenia oder Brasilien - nur eine gemeinsame Zukunft.
Wir müssen jetzt handeln und weltweit auf erneuerbare Energien und bessere
Energieeffizienz setzen.“ Zwei Milliarden Menschen hätten keinen Zugang zu
moderner Energie. Um Armut zu überwinden, seien vor allem der Zugang zu Wasser
und Energie notwendig. Erneuerbaren Energien böten den ärmeren Ländern des
Südens die Chance, teure Ölimporte durch heimische Energiequellen zu ersetzen.
Jürgen Trittin betonte: „Diese Konferenz ist etwas Neues. Wir wollen hier in
Bonn die freiwilligen Initiati-ven zum Ausbau erneuerbarer Energien mit den
Strukturen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zusammenbringen.
Hier in Bonn geht es -- anders als bei den Klimaschutzkonferenzen -- nicht so
sehr um Deklarationen. Im Mittelpunkt der renewables2004 stehen Aktionen. Wir
brauchen einen beschleunigten globalen Ausbau der erneuerbaren Energien. Hier in
Bonn müssen wir Nägel mit Köpfen machen!“
Die Konferenz verfolgt drei Ziele: Auf der Konferenz wird ein gemeinsames
Aktionsprogramm verabschiedet, in dem die Regierungen darlegen, mit welchen
konkreten Programmen sie zu dieser neuen Energiezukunft beitragen werden. Auch
Deutschland wird in dieses Aktionsprogramm seine „Leuchtturm-Projekte“ und „Leuchtturm-Programme“ einbringen. Es wird zudem eine gemeinsame politische Erklärung geben, in der
sich die anwesenden Regierungen ihrer Vision einer neuen Energiezukunft
versichern. Das gemeinsame Ziel wird voraussichtlich lauten: Bis zum Jahr 2015
solle eine Milliarde Menschen mit Energie aus erneuerbaren Quellen versorgt
werden. Drittens wird es Politikempfehlungen geben, wie auch Entwicklungsländer
verstärkt erneuerbare Energien einsetzen können.
Zur Konferenz sind mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschienen,
darunter fünf Premier- und Vize-Premierminister, 98 Minister, 32 Vize-Minister
aus insgesamt 154 Länderdelegationen, dazu 33 Internationale Delegationen und
und mehr als 350 internationale Parlamentarier. Das Konferenzprogramm und
Hinweise auf weitere Pressetermine finden Sie unter www.renewables2004.de.