Erfolgreiche Vorbereitung für Internationale Konferenz zu Erneuerbare
Energien
(Pressemitteilung des BMU)
18. Mai 2004. Zwei Wochen vor der Eröffnung der
internationalen Konferenz für erneuerbare Energien in Bonn zeichnet sich überaus
große Beteiligung ab
Zwei Wochen vor Beginn der internationalen Konferenz für erneuerbare Energien „renewables
2004“ in Bonn haben sich Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul
und Bundesumweltminister Jürgen Trittin für einen weltweiten Ausbau erneuerbarer
Energien ausgesprochen. Die Konferenz müsse mit einem internationalen
Aktionsplan der Energiegewinnung aus Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Erdwärme
global zum Durchbruch verhelfen.
Auf Einladung der Bundesregierung werden Regierungen, internationale
Organisationen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt vom
1. bis 4. Juni beraten, wie erneuerbare Energien in Industrie- und
Entwicklungsländern ausgebaut werden können. Im Mittelpunkt der viertägigen
Beratungen stehen die politischen Rahmenbedingungen für die Marktentwicklung
erneuerbarer Energien, ihre Finanzierung und die Verbesserung institutioneller
Strukturen sowie der Technologieentwicklung und Forschung.
Die Konferenz hat heute schon ein beachtliches Echo gefunden. Es haben bisher 74
Ministerinnen und Minister zugesagt, ebenso wie 103 Regierungsdelegationen, wenn
Bundeskanzler Gerhard Schröder am 3. Juni das Ministersegment der Konferenz im
Plenarsaal des ehemaligen Bundestages eröffnet.
Zur „Renewables 2004“ werden an die 2000 Delegierte von Regierungen,
Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen wie UNEP und
Weltbank, aus Industrie und Nichtregierungsorganisationen sowie weitere
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zivilgesellschaft erwartet. Sie präsentieren
in über 60 side-events besonders beispielhafte Techniken und Projekte aus dem
Bereich der erneuerbaren Energien.
Die Beratungen sollen in drei Beschlüsse münden: Ein internationales
Aktionsprogramm wird konkrete Maßnahmen, Ausbauziele und freiwillige
Verpflichtungen einzelner Länder und Regionen zusammenfassen. In einer
Deklaration von Bonn werden die Ministerinnen und Minister eine politische
Vision für eine globale Energiewende formulieren und sich auf einen Folgeprozess
der Bonner Konferenz verständigen. Schließlich sollen Politikempfehlungen
praktikable Wege für den Ausbau erneuerbarer Energien aufzeigen.
Heidemarie Wieczorek-Zeul betonte die Bedeutung der Konferenz für die
Armutsbekämpfung: „2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu moderner
Energie. Um Armut zu überwinden, sind vor allem der Zugang zu Wasser und Energie
notwendig. Hier bieten die erneuerbaren Energien den ärmeren Ländern des Südens
große Möglichkeiten, teure Ölimporte durch heimische Energiequellen zu ersetzen.
In ländlichen Gebieten sind die „Erneuerbaren“ heute schon eine
wettbewerbsfähige Energiequelle, die zudem Arbeit und Einkommen schafft.“
Jürgen Trittin unterstrich: „Die globale Herausforderung Klimaschutz erfordert
ein erneuertes, umweltgerechtes und zukunftsfähiges Energiesystem. Wir werden
die Treibhausgasemissionen weltweit drastisch senken müssen, um gefährliche
Veränderungen des Klimas zu vermeiden. Wir müssen sicherstellen, dass bis zum
Ende dieses Jahrhunderts die globale Temperatur um nicht als 2 °C gegenüber der
Zeit vor der Industrialisierung steigt. Dazu sind nicht nur erhebliche
Effizienzsteigerungen bei der Nutzung fossiler Energien notwendig, sondern auch
und vor allem der forcierte Ausbau der erneuerbaren Energien.“
Regionale Vorbereitungskonferenzen in Brasilien, Kenia, Deutschland, Thailand
und Jemen steigerten die internationale Beachtung der Konferenz ganz erheblich
und gaben den Regionen die Möglichkeit, ihre Erwartungen und Bedürfnisse zur
Geltung zu bringen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte auf dem Weltgipfel in Johannesburg im
September 2002 die Internationale Konferenz für Erneuerbare Energien
angekündigt. Auf dem Weltgipfel war beschlossen worden, den globalen Anteil der
erneuerbaren Energiequellen substanziell und nachdrücklich zu erhöhen. Dazu will
die Bundesregierung politische Allianzen schmieden, um Blockaden wie bei anderen
globalen Themen, etwa beim Welthandel, zu vermeiden.
Die „Renewables 2004“ wird die weitere Verbreitung der erneuerbaren Energien als
„win-win“-Strategie für alle Beteiligten darstellen: Mehr Sonnenenergie, mehr
Windkraft, Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme, gekoppelt mit mehr
Energieeffizienz werden entscheidend dazu beitragen, die Energiestruktur
zukunftsfähig zu gestalten.