renewables 2004: Jemen-Konferenz setzt Signal für die erneuerbaren Energien
im Mittleren Osten
(BMU Pressemitteilung)
22. April 2004. Als Signal für die Nutzung der erneuerbaren Energien in den
Ländern des Mittleren Ostens hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin die
Ergebnisse der Konferenz in Jemen bezeichnet. Zum Abschluss der Konferenz
betonten Vertreter von fast 20 Staaten, dass es in dieser Region ein großes
Potential für die Nutzung der erneuerbaren Energien gibt. Besondere Bedeutung
für den Aufbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung messen diese Länder der
angestrebten Partnerschaft mit Europa bei. An der Konferenz in Jemen nahmen
Minister und andere hochrangige Regierungsvertreter, UNEP-Direktor Klaus Töpfer
sowie Vertreter von Unternehmen, der Forschung und Nichtregierungsorganisationen
teil. Die Konferez war am Mittwoch mit einer Rede von Bundesumweltminister
Trittin eröffnet worden. Sie diente der Vorbereitung der internationalen
Konferenz für erneuerbare Energien („renewables2004“), die vom 1. bis 4. Juni in
Bonn statt finden wird.
Jürgen Trittin: „Um Armut zu überwinden sind vor allem der Zugang zu Wasser und
Energie notwendig. Hier bieten gerade die erneuerbaren Energien den ärmeren
Ländern des Südens Entwicklungsmöglichkeiten. Die Versorgung möglichst vieler
Menschen mit preiswerter Energie in ländlichen Gebieten ist ein entscheidender
Faktor, um die Landflucht zu bremsen. Der Mittlere Osten verfügt über ein
riesiges Potential an Sonnen- und Windkraft, Europa über Know-how und Kapital.
Das sind Voraussetzungen, die sich in einer Partnerschaft hervorragend ergänzen
und von der beide Seiten profitieren können. Gerade für deutsche Unternehmen
dieser Branchen, die über einen hohen technologischen Stand verfügen, zeigen
sich neue Märkte auf.“
Zur Nutzung des Sonnenpotentials im Mittleren Osten wären z. B. solarthermische
Kraftwerke geeignet. Sie produzieren grosse Mengen Strom, und mit der Abwärme
kann man Meerwasser entsalzen. Solarkraftwerke könnten damit auch einen Beitrag
zur Lösung des größten Problems dieser Region, der Trinkwaserversorgung,
leisten. Bundesumweltminister Trittin hatte 2002 eine Initative zur
Markteinführung solarthermischer Kraftwerke gestartet. Ziel ist es, innerhalb
von zehn Jahren eine Kapazität von 5000 Megawatt Leistung in den Ländern des
Südens zu installieren. Derzeit gibt es Gespräche mit mehreren nordafrikanischen
Ländern über solche Projekte.
Bundesumweltminister Trittin: „Wir stehen vor einer gewaltigen Herausforderung:
Wir müssen Armut und Klimawandel gleichzeitig bekämpfen. Damit wir erfolgreich
voran kommen, brauchen wir eine weltweite Energiewende. Dazu gehören neben dem
forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien auch erhebliche
Effizienzsteigerungen bei der Nutzung der fossilen Energien.“
Die Bundesregierung hatte auf dem Weltgipfel in Johannesburg im September 2002
zugesagt, jeweils 500 Mio. Euro für den Ausbau der erneuerbaren Enegien und zur
Verbesserung der Ener-gieeffizienz in den Entwicklungsländern bereit zu stellen.
Neben einem Treffen mit Premierminister Ba-Jammal, führte Trittin auch Gespräche
mit den Mi-nistern für Energie sowie Umwelt und Wasser des Jemen. Deutschland
ist mit 40 Mio. Euro jähr-lich der größte Geber von Entwicklungshilfe im Jemen.
Mit einer Mio. Euro soll nun eine Strategie zur Elektrifizierung ländlicher
Räume durch erneuerbare Energien gefördert werden.
Mehr Infos: Pressereferat BMU, 01888/305-2010 |