renewables 2004: Umweltminister Trittin eröffnet Konferenz in Jemen
(BMU Pressemitteilung)
21. April 2004. Zur Vorbereitung der Internationalen Konferenz für erneuerbare
Energien, die vom 1. bis 4. Juni 2004 in Bonn stattfinden wird, treffen sich am
Mittwoch und Donnerstag dieser Woche Vertreter aus den Ländern des Mittleren
Ostens in Sana’a (Jemen). Ziel ist es, mögliche Beiträge dieser Region für den
Ausbau der erneuerbaren Energien auszuloten. An der Tagung nehmen Minister und
hochrangige Regierungsvertreter sowie Vertreter der Wirtschaft, Forschung und
Nichtregierungsorganisationen teil. Die Konferenz wird am heutigen Mittwoch
morgen mit einer Rede von Bundesumweltminister Jürgen Trittin eröffnet.
Bundesumweltminister Trittin: „Dass erneuerbare Energien in einer Region mit
einigen ölreichen Ländern eine bedeutende Rolle spielen können, mag auf den
ersten Blick paradox wirken. Aber auch in dieser Region sind bereits die
schädlichen Auswirkungen des Klimawandels zu spüren. Dabei bieten die Länder des
Mittleren Osten beste Voraussetzungen für die umfangreiche Nutzung der
Sonnenenergie und meist auch der Windenergie. Das schafft längerfristig die
Perspektive, Strom aus Solarkraftwerken statt Öl zu exportieren.“ Ansätze zur
Nutzung der erneuerbaren Energien in dieser Region gibt es z. B. in Jemen, wo
Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung eingesetzt werden.
Die erneuerbaren Energien können auch einen Beitrag zur
Lösung des größten Problems des Mittleren Ostens, der Trinkwasserversorgung,
bieten. So könnte die Abwärme von solarthermischen Kraftwerken für die
Entsalzung von Meerwasser genutzt werden. Die Region ist seit je her von
Wasserknappheit gezeichnet. Die gestiegene Wassernachfrageverbunden mit den
durch die Klimaänderungen noch extremeren Dürren haben diesen Mangel verschärft.
Ein weiteres Problem ist der mangelnde Zugang zu
Elektrizität vieler Menschen in vorwiegend ländlichen Gegenden der ärmeren
Länder der Region. Auch hier bieten die erneuerbaren Energien mit ihrer
dezentralen Struktur eine kostengünstige Alternative zu der konventionellen
Stromversorgung aus zentralen Kraftwerken. Der Ausbau der erneuerbaren Energien
schafft regionale Wirtschaftsimpulse und sichert so Arbeitsplätze und Einkommen.
Die Konferenz in Jemen soll auch dem Erfahrungsaustausch
der verschiedenen Regionen, z. B. zwischen Europa und dem Mittleren Osten, beim
Ausbau und Einsatz der erneuerbaren Energien dienen. Zudem sollen auch Fragen
der Forschung und finanzielle Rahmenbedingungen thematisiert werden.
Mehr Infos: Pressereferat BMU, 01888/305-2010